Mythen rund um den Darm
Der Darm ist ein komplexes und wichtiges Organ im menschlichen Körper. Dementsprechend kursieren viele Mythen und Irrtümer rund um die Darmgesundheit. Aber keine Sorge, wir decken diese für Dich auf.
Mythos 1: Giftstoffe bauen sich im Darm auf, sodass dieser “gereinigt” werden muss.
Dein Körper ist bestens ausgestattet, um Giftstoffe hauptsächlich durch Deine Leber und Niere abzubauen und auszuscheiden. Wäre das nicht der Fall, hätten wir es, aufgrund schlechter hygienischer Zustände, nicht bis heute geschafft. Weit verbreitete Darmreinigungen oder Detox-Diäten sind dementsprechend, wenn nicht ärztlich angeordnet, nicht notwendig und können oft mehr schaden als nützen.¹
Mythos 2: Täglicher Stuhlgang ist ein Zeichen guter Darmgesundheit.
Prinzipiell ist täglicher und regelmäßiger Stuhlgang kein schlechtes Zeichen, jedoch ist die Häufigkeit von Mensch zu Mensch unterschiedlich. So kann es sein, dass der eine täglichen Stuhlgang hat, der andere jedoch lediglich dreimal in der Woche. Solange keine Beschwerden wie starke Schmerzen oder eine drastische Änderung der Stuhlgewohnheit auftreten, kann beides normal sein.²
Mythos 3: Cola hilft bei Durchfallerkrankungen.
Auch wenn dies ein weit verbreiteter Irrtum ist, hilft Cola nicht und kann die Beschwerden tendenziell auch verschlimmern. Cola enthält viel Zucker und verstärkt den Flüssigkeitsverlust bei Durchfall.³ Stattdessen kannst Du Deinem Körper mit leicht verdaulichen Lebensmitteln wie Bananen, Zwieback, gekochten Karotten oder Kartoffeln, sowie eingeweichten Haferflocken etwas Gutes tun.³
Mythos 4: Ich kann meine Darmflora nicht beeinflussen.
Unsere Darmflora ist ein gesundheitlicher Hebel, den wir beeinflussen können. Tatsächlich sind nur 10% der Bakterienzusammensetzung im Darm genetisch vorgegeben. Die restlichen 90% passen sich kontinuierlich an Deine Lebensumstände und Ernährung an.⁴ Eine große Vielfalt an Bakterienstämmen in unserem Darm sorgt für eine ausgeglichene Darmflora - diese ist grundlegend für unsere Gesundheit. Dies kannst Du durch eine gesunde Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen sowie pre- und probiotischen Lebensmitteln erreichen.⁵
Quellen:
² Bad Gut (n.d.). The Scoop on Poop.
³Universitätsklinikum Jena (2024). Darmmythen.
⁴ Spor, A., Koren, O. and Ley, R. (2015). Unravelling the effects of the environment and host genotype on the gut microbiome. PLOS ONE, 10(10), p.e0140301